Karl Slevogt Apollo Luftgekühlt 1910-1912 |
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Letzte Bearbeitung am 11.12.2017
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Nachdem Hugo Ruppe 1907 im Streit aus der Firma "Ruppe & Sohn" ausschied, mußte zur Finanzierung das Werk in die "Ruppe & Sohn AG" umgewandelt werden, die Konstruktion übernahm Paul Ruppe, der jüngere Bruder von Hugo Ruppe, die Fahrzeuge wurden weiterhin unter dem Namen "Piccolo" vertrieben.
Der Absatz der Fahrzeuge entsprach jedoch nicht den Ansprüchen des Aufsichtsrates und so wurde 1910 Karl Slevogt zum technischen Direktor berufen, um eine völlig neue Fahrzeug-Palette zu schaffen.
Bis 1912 werden die luftgekühlten Fahrzeuge weiterhin gefertigt uns angeboten, allerdings schon unter dem neuen Markennamen "Apollo".
Bei Ärzten und in nördlichen Ländern (Norwegen, Finnland) hatte die Luftkühlung eine treue Anhängerschaft, daher war die Nachfrage groß genug, daß die luftgekühlten Fahrzeuge bis 1912 im Fertigungsprogramm verblieben.
Da es noch keinerlei Frostschutzmittel gab, war das Starten und Abstellen der wassergekühlten Fahrzeuge recht aufwändig bei starkem Frost, wie man auch in der Bedienungsanleitung von 1913 nachlesen kann. Allein hierdurch waren die "Luftgekühlten" bei denen so beliebt, die bei jedem Wetter fahren mußten - Ärzte, Feuerwehr, Polizei z.B.
Daß auch danach noch einzelne Fahrzeuge gebaut wurden, kann man bei der damaligen Manufaktur-Fertigung nicht völlig auszuschließen.
Aber insgesamt forderten die Käufer mehr Komfort und mehr Leistung, als diese doch recht einfachen luftgekühlten Fahrzeuge bieten konnten.
1912 verließen Berthold und Paul Ruppe die Firma, welche nun als "Apollo Werke AG" firmierte und nur noch Apollo-Fahrzeuge Slevogt'scher Konstruktion herstellte und vertrieb.
Anfang 1910 bestand die Produkt-Palette der Firma "Ruppe & Sohn AG" aus den folgenden Typen:
- Piccolo, 3/7 PS, 794 ccm V2-Motor luftgekühlt, 2-, 3-, 4-Sitzer Landaulet, noch von Hugo Ruppe konstruiert
- Piccolo, 10/12 PS, 2610 ccm Reihen-Vierzylinder luftgekühlt, Landaulet oder Kastenwagen
- Piccolo, 12/14 PS, 3140 ccm Reihen-Vierzylinder luftgekühlt, Landaulet oder Kastenwagen
- Mobbel, 5/6 PS, 624 ccm Einzylinder luftgekühlt, 2-Sitzer, konstruiert von Paul Ruppe
- Apollo E, 6/14 PS, 1770 ccm Reihen-Vierzylinder luftgekühlt, Doppelphaeton , konstruiert von Paul Ruppe
Nach 1911 verbleiben nur noch drei Typen im Programm:
- Apollo E, 6/14 PS (6/16 PS), 1770 ccm Reihen-Vierzylinder luftgekühlt, Doppelphaeton
- Apollo A, basierend auf dem neuen Apollo-B, mit luftgekühltem Reihen-Zweizylinder-Motor, konstruiert von Paul Ruppe
- Apollo G, 7/18 PS (7/20 PS), 1810 ccm Reihen-Vierzylinder luftgekühlt, Sportwagen (Basis Apollo-F)
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Der Mobbel |
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Der "Mobbel" war eigentlich von Paul Ruppe hervorragend konstruiert worden - ein extrem leichter Rohrrahmen wurde mit dem Aufbau verstärkt und stabilisiert, mit dem 500ccm-Einzylinder eigentlich ausreichend motorisiert, preiswert in Fertigung und Vertrieb.
Leider kam das Auto etliche Jahre zu spät auf den Markt - 1909 wollte niemend mehr einen ruppigen Einzylinder fahren und sei dieser noch so preisgünstig. Daher wurde der Mobbel kein Erfolg.
Mobbel, Bauzeit 1908-1912, 5/5 HP, ab 1910 5/6 HP, 624 ccm, 1 Zylinder, Luftkühlung
Bild oben aus "Der Motorfahrer" vom 8.Dezember 1908, Bild unten vom Alpoldaer Schlosstreffen 2015, der einig bekannte überlebende Mobbel befindet sich in Apolda. Die montierten Reifen sind allerdings zu breit. |
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Oben der "Mobbel"-Motor (500 ccm Einzylinder Viertakt), unten Mobbel-Werbung aus Norwegen und einen Mobbel beim Einsatz in Norwegen. |
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Der Piccolo |
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der Piccolo mit luftgekühltem V2-Motor war ein Erbe von Hugo Ruppe und eigentlich seit Jahren nicht mehr zeitgemäß. Mehr Informationen zu diesem Typ und den zahlreichen Varianten im Abschnitt "Piccolo"
Bild oben aus "Der Motorfahrer" vom 4.März 1910, Bild unten zeigt einen toprestaurierten Piccolo aus Norwegen, Foto mit freundlicher Genehmigung von Stein Tranvik. |
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Der Apollo "E" |
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Der Apollo Typ "E" wurde 1909 als "Piccolo 12HP" mit einem luftgekühlten Vierzylinder-Reihenmotor von Paul Ruppe konstruert. Der Motor zeichnte sich durch einzeln stehende Zylinder und hochliegende seitliche Ventilatoren aus. Vermutlich basiert die Motor-Konstruktion auf einem älteren Entwurf von Hugo Ruppe. Dieses Fahrzeug war zuverlässig, recht anspruchslos und technich auf der Höhe der Zeit.
Apollo Typ E, Bauzeit 1910-1912, 1910 6/14 HP, 1911 6/16 HP, 1770 ccm, 4 Zylinder in Reihe, Luftkühlung. Der Verkaufspreis lag - je nach Karosserie - bei 4200 bis 4900 Mark, deutlich herabgesetzt nach dem Erscheinen der wassergekühlten Baureihen.
Bild oben aus "Der Motorfahrer" vom 4.März 1910, die Bilder unten zeigen einen toprestaurierten Apollo-E aus Norwegen beim Schlosstreffen in Apolda 2015
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Ein toll restaurierter Apollo Typ "E" aus Norwegen, darunter ein Blick auf den luftgekühlten 4-Zylinder-Reihenmotor mit Einzel-Zylindern Baujahr und den Ventilatoren auf jeder Motorseite (Fotos: Bue David-Andersen). Dank gilt auch dem Norsk Veteranvogn Klubb, der leider nur noch auf Facebook zu finden ist.
und hier ein Link zu einem tollen Bericht über diesen Apollo-Piccolo "E" auf einer Veteranenrallye in Norwegen |
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