Hugo Ruppe, Paul Ruppe Piccolo 1903-1910 |
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Letzte Bearbeitung am 16.11.2020
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Anmerkung:
Eigentlich gehört die Marke "Piccolo" nicht in diese Geschichte über Karl Slevogt, denn diese Fahrzeuge wurden ohne das Zutun von Karl Slevogt entwickelt und gebaut, es waren Konstruktionen von Hugo und Paul Ruppe.
Andererseits kann man die Geschichte von Apollo, der Apollo-Werke und dem Wirken von Karl Slevogt ohne Wissen um die Geschichte der Fa. "Ruppe & Co.", "Ruppe & Sohn" und die Piccolo-Fahrzeuge nur schwer erklären. Daher unternehmen wir hier einen Ausflug in die Firmengeschichte von "Ruppe & Sohn"
Albert Ruppe gründete eine Werkstatt, die sich bis 1871 zu einer Maschinenfabrik für landwirtschaftlichwe Geräte entwickelte, mit Sohn Berthold "Ruppe & Sohn" firmierend. Hugo Ruppe, der älteste Sohn von Berthold Ruppe, konstruierte nach einer Maschinenbau-Lehre und dem Ingenieur-Studium an der TH Ilmenau 1903 das Motorrad "Apoldiana". Schon 1904 erschien der erste "Piccolo", ein Leicht-Automobil mit luftgekühltem V2-Motor, preisgünstig und zuverlässig. Das Fahrzeug wurde laufend weiterentwickelt und sicherte den Betrieb bis 1907. Um die steigenden Ansprüche der Kunden zu befriedigen, war ein Fahrzueg mit höherer Leistung erforderlich. Ein Piccolo mit V4-Motor erwies sich als Fehlkonstruktion, worauf Hugo Ruppe dem Betrieb für immer den Rücken kehrte und mit seinem Firmenanteil die "M.A.F." (Markranstädter Automobil Fabrik) gründete. Die Ruppes mußten daraufhin 1908 den Familienbetrieb in eine AG umwandeln. Paul Ruppe konstruierte einen Piccolo mit luftgekühltem 4-Zylinder-Reihenmotor und den "Mobbel" mit Einzylinder-Motor, beide Modelle brachten nicht den gewünschten Erfolg in der beginnenden Wirtschaftskrise. 1910 trennten sich die Gesellschafter von Berhold und Paul Ruppe, Karl Slevogt wurde als Chefkonstrukteur angestellt und die Firma in Apollo Werke AG umbenannt.
Dieses Kapitel ließe sich anhand vorliegenden Materials zu einem eigenen Buch ausweiten, davon wird abgesehen, da anderweitig an derartigen Publikationen gearbeitet wird.
Ich verweise hier explizit auf die Arbeiten von Prof. Dr. Bruno Spessert, Ernst-Abbe-Hochschule Jena :
- "Die Ruppes ü Pioniere des Automobil- und Motorenbaues in Apolda" von Prof. Dr. Bruno M. Spessert, Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte Band 12/ 2009
- "Motorenentwicklung am Beginn des 20.Jahrhunderts am Beispiel der Viertakt-Motoren Hugo Ruppes" von Prof. Dr. Bruno M. Spessert, FH Jena
- Modellerstellung und Animation eines Viertakt-Ottomotors, Bachelor-Arbeit von Jie Ding, FH Jena bei Prof. Dr. Bruno Spessert
- "Die konstruierte Erfindung" am Beispiel der Motorenkonstruktionen von Hugo Ruppe, Masterarbeit von Martin Fitzner, Universitüt Jena bei Prof. Dr. Bruno Spessert
Nicht zu vergessen die Werke von Volker Bruse, "Motorräder der Kaiserzeit", von dem ich hier heine Leseprobe zur "Apoldiana" präsentieren darf.
Die Motor-Entwicklung bei Ruppe & Sohn ist demzufolge gut dokumentiert, weniger gut die Dokumentation der Fahrzeug-Typen. Ich will versuchen, hier zumindest eine Übersicht zu geben.
- der "Keksdosen-Piccolo"
eine blattgefederte Voiturette auf Starrachsen, luftgekühlter V2-Motor vorn, Kardanwelle, Antrieb auf der Hinterachse, Ein- oder Zweigang-Getriebe mit Rückwärtsgang. Man konnte mittels vorderer Sitzbank, Beleuchtung, Hupe und Verdeck das Fahrzeug beliebig ausstatten.
Typisches Kennzeichen der Ventilator in einem Messing-Gehäuse, das einer Keksdose ähnelt.
Ansaug- und Auspuffkrümmer liegen im inneren des V, bis 1906 mit völlig veraltetem Schnüffel-Einlassventil, 5 PS, später mit gesteuerten Einlassventilen, auch als Lieferwagen, Taxi, Doktor-Ccoupe lieferbar. |
- der Gitter-Piccolo,
das gleiche Modell wie bisher, aber mit dem neuen V2-Motor, aussenliegendem Auspuff, gesteuerten Einlassventilen, größerer Ventilator und ein schwarzer Grill als Front-Abschluss, gebaut von 1906-1908. Es sind viele unterschiedliche "Piccolo"-Beschriftungen auf dem Frontgitter bekannt. |
- der Dachhauben-Piccolo
In der Zeit 1906-1908 wurden anscheinend etliche Fahrzeuge mit individuell karosseriert. Kennzeichen ist meist die niedrige Motorhaube, die sehr an ein Hausdach erinnern. Zwei derartige Exemplare stehen im Schlumpf-Museum. Mit den gewichtigen Aufbauten waren diese Fahrzeuge in den Bergen fast unfahrbar. Die Stückzahlen werden sich nie feststellen lassen.
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- der Hauben-Piccolo
Im Jahr 1908 brachte Ruppe & Sohn eine neue Piccolo-Fahrzeugreihe heraus, neue, längere Fahrgestelle in 2 Versionen für den V2- und den neuen R4-Zylinder-Motor, dazu Dreigang-Getriebe, kardanwelle und Antrieb auf die Hinterachse, blattgefederte Starrachsen vorn und hinten. Die Motorhaube zeichnet sich durch eine große obere Luftklappe aus, am Frontgitter befindet sich ein Piccolo-Schriftzug. In dieser Form wurden die Fahrzeuge bis 1910 gefertigt. |
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- der Mobbel
der Mobbel sollte im Jahr 1909 eine neue Baureihe im Billigst-Segment werden, 500 cm³ Einzylinder, Chassis und Karosse als Einheit. Die Zeiit für derartige Einfachst-Fahrzeuge war aber schon vorbei.
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- der Apollo "E"
Ab 1910 sollten eigentlich keine Luftgekühlten Fahrzeuge angeboten werden. Die Nachfrage von Ärzten und aus Nordeuroppa war jedoch noch so groß, daß - mit massiven Verbesserungen an Motor und Chassis - der Piccolo mit Vierzylinder-Reihenmotor bis 1912 als Apollo Typ "E" weitergebaut wurde.
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- der Apollo "A"
Die Nachfrage von Ärzten und aus Nordeuroppa zwang Karl Slevogt und auch die Fa. Ruppe, den luftgekühlten V2-Motor aus dem Piccolo in den neuen Apollo-B einzubauen und das Fahrzeug als Apollo Typ "A" zu vertreiben. Es gibt keinen Kühler und Kühlerverschluss, nur Gitter und Ventilator.
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In einer Zeit, als man problemlos sein Fahrzeug als "rolling Chassis" ab Werk kaufen und mit einer Karosserie nach persönlichem Geschmack versehen konnte oder man nach einem Unfall eben aktuelles, brauchbares oder individuelles verbaute, fällt es schwer, "Serien-Ausführung" zu beschreiben und zu dokumentieren. Die obige Aufstellung sollte es - fernab aller technischen Detailänderungen - eine grobe Einordnung der Fahrzeuge ermöglichen.
Höchst interessant der Piccolo-Motorschlitten, gebaut und genutzt im Erzgebirge um Jöhstadt. Möglicherweise können mir Ortskundige noch mehr Informationen darüber geben.
Ein kleiner Anhang vermittelt das Schaffen von Hugo Ruppe nach dem 1.Weltkrieg und dem Aufkauf von M.A.F 1921 durch die Apollo-Werke in Apolda. hier ist die Materialbeschaffung denkbar problematisch.
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Werbung für das "Apoldania" Motorrad der Fa. Ruppe & Sohn, Einzylinder, ca. 500ccm, 2-2,5 PS, 1903-1904 |
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Eine absolute Rarität: das Foto eines Apoldiana-Motors. Mit freundlicher Genehmigunf von Volker Bruse. |
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Werbung für den Piccolo Vis-a-vis der Fa. Ruppe & Sohn,
1904-1905, V2-Motor 5 PS luftgekühlt, 2-Gang |
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Werbung von Ruppe&Sohn für den Piccolo ca. 1906, Wiki Commons. Die Frontgitter-Version nach dem "Keksdosen-Piccolo", aber noch Haubenlos und Vis-a-vis. |
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Werbung von Ruppe&Sohn für den Piccolo aus einer Delkampe-Versteigerung |
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Frühe Werbung von Ruppe&Sohn für den Piccolo aus der österreichischen "Allgemeine Automobil Zeitung" |
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Oben: Piccolo-Werbung aus der österreichischen "Sport im Bild" von 1908.
Unten: Piccolo-Werbung aus der "österreichischen Fahrrad- und Automobil-Zeitung" Okt/Dez. 1906 |
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Der Piccolo Vis-a-vis der Fa. Ruppe & Sohn als "Auto der Zukunft" auf der Ausstellung in Wien 1904. Unten Werbeanzeige des österreichischen Importeurs 1905 |
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Ein Ausschnitt vom Bericht über die Wiener Automobil Ausstellung 1906 aus der "Österreichische Fahrrad- und Automobil Zeitung", darunter die zeitgenössische Werbung für den Piccolo 1907. |
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Oben und unten unterschiedlich colorierte Poster-Zeichnungen vom Piccolo Vis-a-vis von 1905 der Fa. Ruppe & Sohn |
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ein Bericht von 1904 der AAZ über die Fahrzeuge von Ruppe & Sohn |
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ein Bericht aus "Der Motorfahrer" vom Januar 1905 über die Fahrzeuge von Ruppe & Sohn |
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ein Bericht über die "kleinen Wagen" auf der Berliner Automobil-Ausstellung 1906 aus "österreichische Fahrrad- und Automobil-Zeitung", gekürzt auf die Fahrzeuge von Ruppe & Sohn |
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oben ein Piccolo 5/6 PS von 1906, noch eine typische Kutsche. Siehe auch Firma Ansichtskartenpool, Palisadenstraße 40, 10243 Berlin |
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oben fahren Schlossermeister Plersch und seine beiden Söhne Wilhelm und Xafer auf einem Piccolo 5/6 PS von 1906 den Haldenweg am Schlossberg von Illertissen in den Ort hinunter
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Ein "Keksdosen-Piccolo" von 1905 als Liebeslaube. Bildquelle unbekannt.
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das ist Emanzipation: Frau Elfriede Hatschek mit einem "Keksdosen-Piccolo" 1906 auf der Fernfahrt Wien-Graz-Wien. Bildquelle aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung" 1906.
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Oben ein besonderes "Schmankerl" mit freundlicher Genehmigung von Valentin Grundler: das Foto zeigt den Landarzt Dr. Max Grundler auf seinem "ersten und einzigen" (so die Beschreibung auf der Bildrückseite) Auto ca. 1910 in der Nähe von Bad Tölz. Ein wunderschönes Foto eines "Gitter-Piccolo"
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Ein ganz früher Hauben-Piccolo von 1907 in Norwegen unterwegs
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Ein später Hauben-Piccolo von 1910, Bildquelle unbekannt
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Auch das Stadtarchiv von Penig kann interessantes zur Piccolo-Geschichte beisteuern. Auf obigen Bildern sieht man einen "Gitter-Piccolo" der mit einer Haube versehen wurde, am Steuer Gustav Vieweg (Mitinhaber der Emaillierwerke Vieweg & Förster in Penig), laut Rückseiten-Beschriftung 1910.
Das Bild darunter zeigt den gleichen Piccolo (siehe Kennzeichen) mit Gustav Vieweg am Steuer, umgebaut zu einem Lastwagen, Beschriftung der Ladefläche von der "Leipziger Brauerei Riebeck & Co. AG, Brauhaus Niederelsdorf". Das Bild stammt vermutlich aus dem Nachlass der bis 1945 bestehenden Fa. C.A. Meissner in Penig, die u.a. auch Getränke vertrieben hat.
Dank an Christian Günzel aus Penig, der Bilder und Informationen beschafft hat.
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Dieses höchst interessante Foto zeigt Hugo Ruppe neben einem "Gitter"-Piccolo, vermutlich auf dem Werkshof in Apolda. und dürfte aus der Zeit von 1906-1907 stammen, danach hatte Hugo Ruppe die Firma verlassen. Die Bildquelle ist unbekannt.
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Eine ganz frühe Piccolo-Werbung der Firma Ruppe & Sohn |
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Die Konstruktionszeichnung eines frühen Piccolo-V2-Motors, dabei ist der rechte Zylinder als Schnittzeichnung dargestellt, es handelt sich um die Motor-Verson von 1903/1904. Das völlig veraltete Schnüffel-Einlassventil (Öffnung durch Unterdruck) wurde 1905 durch ein gesteuertes Ventil ersetzt. Die Anordung von Auspuff- und Ansaug-Brücke bewährte sich überhaupt nicht, genz schnell wanderte der Auspuff nach aussen um nicht die Ansaugleitung und Vergaser aufzuheizen. Prof. Dr. Bruno Spessert hat dies in seinen Arbeiten und Veröffentlichungen ausführlichst dokumentiert. Diese recht genaue Zeichnung ist eine Spende von Volker Bruse. |
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ein Piccolo aus der Übergangszeit von Keksdosen-Piccolo zum Hauben-Piccolo etwa 1906 |
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Die Konstruktionszeichnung eines Piccolo V2-Motors von 1907 mit gesteuerten Einlassventilen aus dem Archiv von Prof. Dr. Bruno Spessert. |
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Die Werbeanzeige der Dresdner Generalvertretung von "Ruppe & Sohn" aus "der Motorwagen" von 1907. Die Firma handelt mit allen möglichen Maschinen und Geräten, eben unter Anderem auch mit Automobilen und Motorrädern. |
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Verkaufsstand der Fa. Hatschek bei der Automobilausstellung in Wien 1906 als Piccolo-Generalverteter. |
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frühe Werbung für den Piccolo der Fa. Ruppe & Sohn, ca. 1905, Oben 2-sitzer Landaulet, unten Transportwagen, 5/6 PS V2-Motor luftgekühlt, 3-Gang |
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Hochzeit der Ruppe-Tochter mit den Ingenieur Schmidt aus Neckarsulm, der späder mit seinem Aluminium-Guss berühnt wird ("Kolben-Schmidt") aus "Der Motorfahrer" im Oktober 1906 |
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Bilder von der "Huldigungs-Fahrt" für den deutschen Kaiser aus "Der Motorfahrer" im Juli 1906 |
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diverse Aufbauten für den Piccolo der Fa. Ruppe & Sohn 1906, ganz besonders für Ärzte empfohlen. |
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Das sogenannte "Doktor-Coupe" eines Piccolo befindet sich im Schlumpf-Museum, Fotos Archiv Spitzbarth.
Diese Karosserie scheint eine echte Einzelanfertigung zu sein und unterscheidet sich von allen bekannten Piccolo-Karossen. |
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der zweite "Dachhauben-Piccolo" aus dem Schlumpf-Museum, Fotos Archiv Spitzbarth |
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Und "gerannt" wurde schon von Anbeginn, Werbung für den Piccolo der Fa. Ruppe & Sohn mit Rennerfolgen 1906 |
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Werbung für den Piccolo 5PS der Fa. Ruppe & Sohn, 1906, |
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Werbung für den Piccolo 1907: Es sind 2- und 4-Sitzige Landaulet im Angebot, mit 6 HP und 8 HP V-2 und 10 HP V-4 Motor von der Fa. Ruppe & Sohn 1907 |
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Rennfahrten und Siege mit dem Piccolo der Fa. Ruppe & Sohn 1907, oben H. Ruppe am Start. die kleine Klasse entsprach damals 6 St-PS (1100 ccm) , die mittlere Klasse 10 St-PS (2600 ccm) |
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Werbung für die Luftkühlung und den Piccolo 1908 - nach Ausscheiden von Hugo Ruppe schon zu einer AG gewandelt. |
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Bericht aus "Der Motorfahrer" vom Mai 1908 über die Umwandlung zur A.Ruppe & Sohn AG. |
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Bericht aus "Der Motorfahrer" vom 16. und 23. Oktober 1908 über die Automobil-Ausstellung im Krystallpalast zu Leipzig. |
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Man verachte den MOBBEL nicht: Der Mobbel war die letzte Konstrunktion bei Ruppe vor der Slevogt-Ära. Das superleichte Fahrzeug mit Einzylinder-Motor für nur 1500 RM wurde ab 1909 gefertigt. Preis und Gewicht waren nur durch eine Art von "selbstragendem" Fahrzeug möglich, Chassis und Aufbau waren untrennbar vereint |
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Zeitungswerbung 1909 der Fa. Ruppe & Sohn AG für Mobbel (1Zyl. 5 PS, 2-Sitzer) und Piccolo V-2, 6 PS 2-Sitzer, Piccolo V-4 10/12 PS 2- und 4-Sitzer |
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Bericht 1909 in der "Sport im Bild", Arthur Ruppe auf Piccolo 12 HP als Sieger des Treffens in Eisenach. |
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Zeitungswerbung 1911 der Fa. Ruppe & Sohn AG - absolut unverständlich, da die Firma schon 1910 in "Apollo Werke AG" umbenannt wurde und die Ruppe-Fahrzeuge nicht mehr hergestellt wurden, jedenfalls nicht unter dem Namen "Piccolo". Ich habe keinerlei Erklärung dafür.
Während sich der luftgekühlte V2 als extrem zuverlässig erwiesen hatte, war der darauf aufbauende V4 eine rechte Krücke, die an Überhitzung, selbst-dauerverstellender Zündung und verölten Zündmagneten litt. Die Fertigung dieser Motore erfolgte nach 1910 nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch.
Es wurden zwar auch nach 1910 noch luftgekühlte Apollo-Piccolo hergestellt, allerdings mit Reihen-2- und Reihen-4-Zylinder-Motoren, Konstruktion Paul Ruppe und Karl Slevogt, die sich auch in diesem Umfeld hervorragend bewährten. |
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Ein Piccolo von Ruppe & Sohn als Scheunenfund in Norwegen in sehr gutem und kompletten Erhaltungszustand, die Basis für das unten gezeigte restaurierte Fahrzeug |
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Der oben abgebildete Piccolo ist fahrbereit und befindet sich in Norwegen in Privatbesitz. Die Fotos von Stein Tranvik dürfen hier publiziert werden. |
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Weitere Webseiten mit Bildern von Piccolo-Fahrzeugen.
Anmerkung: es herrscht da ein ganz nettes Durcheinander.
Der "Mobbel" war ein ganz eigenes Produkt von Ruppe&Sohn.
Apollo-Piccolo gab es erst nach der Umbenennung in "Apollo-Werke" 1908/1909, vorher waren das einfach "Piccolo".
Alle Fahrzeuge aus diesem Werk vor dem Eintritt von Karl Slevogt waren luftgekühlt, leicht zu erkennen am fehlenden Kühlerverschluß und der "Lüftungs-Klappe" oben auf der Motorhaube.
Die letzten Piccolo-Fahrzeuge wurden 1912 gefertigt - danach gab es nur noch Apollo.
Aus urheberrechtlichen Gründen dürfen hier nur LINK gesetzt werden.
- Automobil-Revue Piccolo 1904ü1912
- Das Traumauto-Archiv bietet auch Piccolo-Fahrzeuge, je ein Piccolo 5HP vis-a-vis 1904 und 1906, Piccolo 5HP Phaeton 1905 und 1907, Piccolo 7HP 1907
- RUPPE & SOHN, Apolda - ein erfolgreicher Kleinwagenhersteller der Kaiserzeit, Vorlesung mit Prof. Bruno Spessert, Presse- und öffentlichkeitsarbeit der Fachhochschule Jena (Piccolo vis-a-vis)
- Die Automobilproduktion in Apolda (Piccolo Motor, Piccolo 5HP 1904, Piccolo LKW), Quelle: Ahnen unserer Autos - Paul Grünz, Reter Kirchberg
- Leider verschwunden: "Piccolo", der kleine beliebteste Wagen im In- und Ausland, Ausstellungsführer Apolda 2004
- Autowallpaper: Ruppe&Sohn Mobbel, Fotogalerie Mobbel 1910
- Mobbel im Museum Apolda
- Ein toller Apollo-Piccolo "E" auf einer Veteranenrallye in Norwegen
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Im Foto von 1911 oben:
Vorn Arthur Ruppe am Steuer des Apollo Piccolo 6/16 PS, dahinter Karl Slevogt mit dem von ihm entwickelten Apollo 4/12 PS |
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ein großer 12 HP-Apollo-Piccolo (1908-1910) auf der Krim, Bild von Stein Tranvik |
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Piccolo Typenschild von Ruppe & Sohn |
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Piccolo 12/14 PS Doppelphaeton 1910 von Ruppe & Sohn |
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Piccolo 6/7 PS Zweisitzer 1910 von Ruppe & Sohn |
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Zeichnungen von Piccolo-Karosserie-Varianten aus einen norwegischen Prospekt, darunter ein Piccolo unterwegs in Norwegen auf einem zeitgenössiachen Foto |
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der "Mobbel" von Ruppe & Sohn im Einsatz in Norwegen |
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Werbung für den "Piccolo" in Finnland 1910, mit freundlicher Genehmigung von Stanislav Kiriletz, Miltenberg. |
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In einem Archiv in St. Petersburg fand Stanislav Kiriletz ein Formular, mit welchem der Fabrikant J. Hofmann am 4.November 1909 Fahrerlaubnis und Nummernschild für ein Automobil "Ruppe&Sohn" beantragt. Das Auto kaufte er direkt vom Hersteller für 1200 Rubel, da es in St. Petersburg, wo sich 1/3 allen russischen Autos befanden, keine Vertretung gab. Am 09.November 1909 wurde die Genehmigung erteilt. Bild mit freundlicher Genehmigung von Stanislav Kiriletz. |
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In der "Automobil- und Motorrad-Chronik" erschien 1975 ein Bericht über die Geschichte von Ruppe&Sohn und 1979 eine Geschichte der Fam. Ruppe (Quelle: GTÜ-Oldtimerservice) |
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In der Reihe "Deutsches Automobil Archiv" erschien 1976 eine Ausgabe über die Geschichte von Ruppe&Sohn. Im "Motor-Jahr" von 1965 wird die Geschichte von Ruppe, Piccolo und Apollo ausführlich abgehandelt. Quelle: GTÜ-Oldtimerservice) |
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Piccolo-Verkaufsausstellung in Wien 1906, Bild aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung" |
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MOBBEL - Fotografien vom Schloßtreffen Apolda 2015 |
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Piccolo 1905 - Fotografien vom Schloßtreffen Apolda 2015 |
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Die meisten werden es nicht glauben, aber in der Zeit 1980-1990 waren auf Oldtimer-Veranstaltungen auch Fahrzeuge aus der Zeit vor WW.I zu sehen. Hier einige meiner Fotos aus dieser Zeit.
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Oben ein "Gitter"-Piccolo mit einem damals schon seltenen "Verdeck", eine Ecke des "Kofferraumes" enthält Kännchen mit Lebertran für die Kupplung, Öl für den Ventiltrieb und Leichtbenzin für die "Zischhähne" beim Anlassen. Das Fahrzeug war damals im Besitz von J.S. aus Strullendorf.
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Oben ein "Hauben"-Piccolo aus der Sammlung von J-K. im Raum Coburg. ohne Probleme konnte der Fahrer und Besitzer eine 120km-Oldtimerausfahrt durch den Steigerwald bewältigen. Früher waren in ASC und DAVC wirklich sehr viele Vorkriegsfahrzeuge auf der Straße.
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Eine interessante Werbung von Piccolo aus dem Jahr 1907, Bild mit freundlicher Genehmigung aus dem Archiv Volker Bruse, ebenso wie die folgende Werbung (Reproduktion) aus den Jahren 1908-1909 |
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Was - wie oben - 1906 als Neuheit auf den Ausstellungen und Messen bejubelt wurde, konnte 1909 - wie unten - nur noch mit großen Preisabschlägen verramscht werden. Damals eilte der Fortschritt noch mit Riesenschritten voran.
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Die Schnittzeichnunt und die Erklärung des Vergasers von Hugo Ruppe. Man erkennt leicht, daß man vom "Venturi-Effekt" noch keine Ahnung hatte (daher war die "Nebenluft" erforderlich) und auch die Benzinzufuhr könnte kaum komplizierter sein. Karl Slevogt hat diesen Vergaser nie eingesetzt. Bild und Text aus dem "Polytechnischen Journal" 1910.
unten eine Darstellung des patentierten Ruppe-Vergasers, der in dem damals üblichen geringen Drehzahlbereichen recht zufriedenstellend funktionierend, erhalten von Volker Bruse. |
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Bernhard Ruppe wird für seine Verdienste zum Kommerzienrat ernannt, Bericht aus "Der Motorfahrer" vom Januar 1909 |
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Sonderstempel der deutschen Post "100 Jahre Piccolo" anläßlich des Oldtimer-Schlosstreffens in Apolda 2004 |
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