Karl Slevogt Laudatio |
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Letzte Bearbeitung am 14.11.2018
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An dieser Stelle möchte ich zusammenfassen, welche Ehrungen Karl Slevogt erhalten hat, zur Lebenszeit und Posthum - und welche heute noch existierenden Rennstrecken er eingeführt hat.
Mir sind nicht alle Verbände und Vereine bekannt, welche Karl Slevogt zu ihren Mitgliedern zählten. Aber der ASC (Allgemeiner Schnauferl Club), ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil Club) , VDI (Verband deutscher Ingenieure) waren sicher darunter.
Leider zeigt diese Seite auch, wie sehr Karl Slevogt von allen Organisationen, bei welchen er sich engagiert hat, in Vergessenheit geraten ist. Allein die Universität Mittweida hat Karl Slevogt in die Liste der bedeutenden Absolventen aufgenommen.
Hören wir abschließend, was H. Ostwald in einem Fachblatt über unseren Sparnecker berichtet hat: "Wer Slevogt gekannt hat, vergißt nie den Blick seiner einzigartigen hellblauen Augen. Wer einmal in diese hinein geschaut hatte, wußte mit wem er zu tun hatte. So stark der Eindruck dieser Augen auf jeden Menschen war, so zurückhaltend, ja bescheiden war sein Auftreten. Er liebte es nicht, hervorzutreten". Und an anderer Stelle: "Schon in seiner Jugend zeigte sich seine Eigenart, Aufgaben erschöpfend durchzudenken. Er vertraute seinem Ingenieursinn dabei mehr als der Eselsbrücke der Mathematik".
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Der Allgemeine Schnauferl-Club (ASC) e.V. wurde im Jahre 1900 in Nürnberg zunächst als "Intern. Auto-Spargel-Club" einiger Autoenthusiasten gegründet. Der Name wurde sehr schnell geändert, und so konnte im Laufe der Zeit der ASC immer mehr Freunde finden, die, der damaligen Zeit entsprechend, dem Automobil offen begegneten. Unter den Mitgliedern waren und sind auch heute sehr namhafte Persönlichkeiten aus der Welt der Automobile. Diese besondere gesellschaftliche Stellung konnte der Club bis heute bewahren. Der ASC ist der älteste, durchgehend existierende Oldtimer-Club in Deutschland. Darüber hinaus unterhält der ASC ein umfangreiches Archiv im Berliner Meilenwerk, das bis in die allerersten Anfänge fast lückenlos zurückreicht - daran könnten sich gar viele ein Beispiel nehmen, aber leider ist das Archiv nicht öffentlich zugänglich.
Der ASC vergißt weder seine Geschichte noch seine Mitglieder. Selbstverständlich war Karl Slevogt schon sehr bald (1900!) ein "Schnauferlbruder" im ASC und dieser hat ihn 1950, beim Goldenen Jubiläum, in einer großen Laudatio neben August Horch, Ferdinand Porsche und Josef Vollmer gestellt. Sein Schnauferlbruder Michael Graf Wolff Metternich fand immer wieder lobende Worte für die Leistungen von Karl Slevogt. Folgend der Originalbericht aus der ASC-Zeitschrift 1950, den ich hier mit freundlicher Genehmigung des ASC wiedergeben darf. |
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Die Fotos oben von dem Jubiläum entstammen dem Archiv der Fam. Slevogt. |
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1904 wurde die "Automobiltechnische Gesellschaft" (ATG) ins Leben gerufen, Karl Slevogt gehörte selbstverständlich zu den Mitgliedern der ersten Stunde. Das Aufgabengebiet wurde erweitert, 1908 wurde aus der ATG die "Automobil- und Flugtechnische Gesellschaft".
Der Anschluß der ca. 900 Mitglieder der ATG an den VDI erfolgte - mehr oder weniger freiwillig - 1934 als "Arbeitsgemeinschaft Fahrzeugtechnik im VDI".
Nach Kriegsende und Wiedergründung des VDI entstand die "Fachgruppe Fahrzeugtechnik", die über mehrere Stufen zur heute noch existierenden "VDI-Gesellschaft für Fahrzeug- und Verkehrstechnik" mutiert.
Trotz der weisen Erkenntnis des VDI, daß man die Zukunft nur bewältigen kann, wenn man die Vergangenheit kennt, hat der VDI einen Großteil seiner Vergangenheit entsorgt. Daher ist von der umfangreichen Korrespondenz Karl Slevogts mit der ATG nur wenig erhalten geblieben. Jedenfalls kann man vom VDI keine Informationen zu Karl Slevogt erhalten.
Nur der VDI Thüringen erinnert sich in einer Broschüre zum 150-Jährigen VDI-Jubiläum an das Werk von Karl Slevogt, den diesbezüglichen Ausschnitt, Seite 22, wage ich hier zu zeigen, wiewohl die "Genehmigung" des VDI hierzu recht mehrdeutig ist:
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Wann genau Karl Slevogt dem ADAC beitrat, ist nicht mehr zu ermitteln. Sicher ist nur, daß er im ADAC total in Vergessenheit geraten ist.
Bereits im März 1912 wurde Karl Slevogt als Fahrwart in den Vorstand des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) Gau Thüringen gewählt und hatte das Amt bis 1924 inne.
Von 1910 bis 1924 war Karl Slevogt auch Beisitzer des ADAC-Gesamtvorstandes für den Gau Thüringen (siehe "75 Jahre ADAC", Seite 73). Karl Slevogt wurde 1924 zum Ehrenmitglied des ADAC-Gau Thüringen ernannt.
In dieser Eigenschaft initiierte Karl Slevogt, Direktor der Autofirma Apollo aus dem thüringischen Apolda, 1913 die erste Bergprüfungsfahrt am Gabelbach.
Das Gabelbach-Bergrennen
Auf Einladung von Karl Slevogt und dem ADAC Thüringen fand am 24. August 1913 das erste Gabelbach-Bergrennen statt, das Slevogt auf Apollo 7/56hp in 4m38.0s. gewann. Gestartet wurde am Ortsausgang von Bad Ilmenau, die geschotterte Strecke mit Steigungen bis 16,5% führte am Gabelbach entlang, Ziel war das Gabelbach-Hotel, durchschnittliche Steigung betrug 9%.
Standen anfangs (1913) der "Prüfungscharakter" für Fahrzeuge im Vordergrund, so waren die letzten Veranstaltungen (bis 1934) reine Bergrennen, die Tausende von Zuschauern fesselten.
Fast alle großen Fahrer der damaligen Zeit starteten bei dem Gabelbach-Rennen, Carraciola, Delius, Rosemeyer, Bauchitsch, Pietsch u.v.a.
Hier eine kurze Zusammenstellung diverser Unterlagen zu den Gabelbach-Bergrennen 1913-1935.
Das Schleizer Dreieck
Karl Slevogt, der Chefkonstrukteur und Direktor der Apollo-Werke Apolda, stattete im Jahre 1922 der Stadt Schleiz einen Besuch ab und fand das Straßendreieck welches die Ausfallstraßen Schleiz - Hof, Schleiz - Plauen und die Verbindungsstraße Heinrichsruh - Waldkurve (Prinzessinnenweg) bilden, recht geeignet für eine Versuchsstrecke. Dann hat er die "entdeckte" Strecke als Gausportleiter des ADAC als Teststrecke für Brennstoffverbrauchsprüfungen weiter empfohlen.
Damit hat die Geburtsstunde des Schleizer Dreiecks geschlagen.
Zum 10.Juni 1923 erfolgte der erste Start auf dem Straßendreieck vor dem Gasthaus "Weidmannsruh" in Oberböhmsdorf. In der Schleizer Zeitung war zu lesen: "Das ist ein neuer Anziehungspunkt, eine neue Sehenswürdigkeit und eine neue Lebensquelle für die Stadt. Deshalb wird auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein der Stadt Schleiz nicht verfehlen, in diesem Straßendreieck von Schleiz ein Feld neuer ersprießlicher Tätigkeit zum Wohle der Stadt zu erblicken."
Am 15. Juni fand unter Federführung des ADAC Club e.V. Sitz München die Deutsche Kraftrad Straßenmeisterschaft auf dem Schleizer Dreieck statt. Damit ist das Schleizer Dreieck die älteste Naturrennstrecke Deutschlands.
Die Leitung der Veranstaltung waren Sportpräsident Dr. Bruckmayer aus München, Karl Slevogt aus Apolda und Johannes Wächter aus Schleiz übertragen worden, der Start erfolgte auf der Oberböhmsdorfer Geraden.
1924 wurden mehr als 10.000 Zuschauer gezählt.
Das Foto von 1924 zeigt im Wagen hinten Sportpräsident Dr. Bruckmayer, München und Karl Slevogt am Steuer.
In einer Broschüre des ADAC "70 Jahre Schleizer Dreieck" kann man sich an Karl Slevogt als Entdecker der Rennstrecke erinnern.
Oben Laudatio für Karl Slevogt als Entdecker des Schleizer Dreieck-Rennens aus dem Archiv der Fam. Slevogt
Die Wertungs-Formel
Karl Slevogt schreibt in einem Brief an den VDI 1936: "Als damaliger Gausportleiter habe ich auch die sogenannten Bergprüfungsfahrten in erster Linie mit eingeführt. Dies entsprang durchaus nicht einer Laune, sondern war dadurch bedingt, da infolge tödlichen Unfalls von Zuschauern beim Schnelligkeitsrennen einer Prinz Heinrichfahrt durch Reichsgesetz Rennen auf öffentlichen Straßen verboten wurden.
So entstand die Slevogt-Formel, die dann bei solchen Fahrten hauptsächlich angewandt wurde. Bei der Reichsfahrt, Gabelbach, Hainberg, Baden-Baden, Feldberg, Bad Homburg etc."
Die Slevogtsche Rennformel brachte wissenschaftliche Klarheit und Ordnung in die kraftsportliche Wertung "W" jener Tage, diese Formel berücksichtigte neben der gefahrenen Zeit "t" auch das Gewicht des Wagens "G" und die Steuer-PS "N" (1 Steuer-PS = 262cm³)
25 Jahre ADAC
In der ADAC Motorwelt vom 11.Mai 1928 wird dem Jubiläum "25 Jahre ADAC" gedacht und die Mitglieder der Führungsriege im Bild gezeigt. Natürlich ist auch Karl Slevogt unter den Geehrten.
das goldene ADAC-Sportabzeichen
Zahlreiche Siege und Rekorde im In- und Ausland kamen auf das Konto von Slevogt, er sah sich weniger als Rennfahrer denn als Rennsportler, der hierbei seine eigenen Konstruktionen erprobte und zum Sieg führte.
Bei einer Rekordfahrt 1909 auf der Landasch-Allee erreicht der PUCH-Wagen unter Karl Slevogt 130,4 km/h, er stellt damit den österreichischen Rekord für Automobile bis 4l Hubraum auf, der bis 1925 nicht gebrochen wird.
Schon 1910 raste Karl Slevogt aus dem thüringischen Apolda auf einem "Apollo" 1,5-Liter-Tourenwagens mit 108 km/h durch das belgische Ostende - Weltrekord!
Seine Leidenschaft für leichte Hochleistungs-Vierzylinder-Motore mit hängenden Ventilen und Obenliegender Nockenwelle, seine Fahrgestell-Versuche mit Schwingachsen und unabhängiger Radaufhängung vorn, der frühe Einsatz von Stromlinien-Karosserien war prägend für den Motorsport. Seine Konstruktionen konnten locker mit den Bugatti-Automobilen mithalten und diese meist sogar übertrumpfen.
Im Jahre 1929 wird Karl Slevogt das goldene ADAC-Sportabzeichen verliehen, er liegt nur 3½ Wertungs-Punkte hinter Rudolf Carraciola zurück.
Unten auch Bilder des Sportabzeichens, dessen Form sich allem Anschein nach nie geändert hat. Schade, daß sich auch der ADAC nicht mehr an seine Wurzeln erinnern kann oder will.
ADAC Haupt-Sportausschuß
Spätestens ab 1924 war Karl Slevogt im Haupt-Sportausschuß des ADAC tätig (siehe "75 Jahre ADAC", Seite 106, 119). Dieses Amt übte er bis zur Gleichschaltung im DDAC 1933 aus, 1935 war er bei der Wertung der Reichsfahrt dabei. Inwieweit Karl Slevogt nach 1945 noch im ADAC tätig war, kann man leider den ADAC-Unterlagen nicht entnehmen.
Voll Stolz erzählt allerdings Karl Slevogt: " ... war 20 Jahre lang im Haupt-Sportauschuß das ADAC tätig ..."
Laut einem Bericht in der "ADAC-Motorwelt" vom 10.Mai 1929 wird Karl Slevogt vom ADAC zum "Gebrauchswert-Gutachter" ernannt. Zum 1. Mai 1933 wird Karl Slevogt zum ADAC-Sachverständigen ernannt.
Berichte oder Protokolle über die Tätigkeit von Karl Slevogt im Sport-Ausschß sind mir nicht bekannt, vom ADAC erhält man leider keine Auskunft.
Unbestätigt vom ADAC, daß Karl Slevogt die Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft erhalten hat. Der Adac vergibt diese Nadeln für langjährige Mitgliedschaft nämlich nur bei "Antrag eines Ortsclubs" - wer keinem Ortsclub angehört oder öfter wechselt, geht leer aus - echt ein komischer Laden ....
Naja - irgendeine oder mehrere dieser Ehrennadeln (siehe Unten) wird er schon erhalten haben - das weiß noch nicht mal der ADAC.
In der ADAC-Motorwelt vom 1.Mai 1963 erscheint ein äußerst schlampig recherchierter Artikel von einem Hans-Christoph Graf von Seherr-Thoss. Dem Herrn ist nicht nur die Verbindung von Slevogt zu Apollo unbekannt, es hat auch vergessen, daß Slevogt das Schleizer Dreieck und das Gabelbach-Bergrennen initiert hat. Er weiß nichts von den Berg-Rennerfolgen von Karl Slevogt und auch nichts von seiner Tätigkeit im Haupt-Sportausschuß - sehr kläglich!
In der Festschrift "100 Jahre ADAC" wird dann Karl Slevogt überhaupt nicht mehr erwähnt - Sic transit gloria mundi (So vergeht der Ruhm der Welt, ein historisches Zitat).
Nun ja, auch die Zeitschrift "Oldtimer-Markt" kann es in der Ausgabe 3/2018 zum Stromlinen-Rennwagen nicht besser.
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Das große Rauschen im Blätterwald blieb zum Jubelgeburtstag von Karl Slevogt aus. Weder dem ASC noch dem ADAC war das eine Nachricht wert. Nur in der "Regensburger Umschau" und in den "Fichtelgebirgs-Blättern" erschienen Berichte hierzu.
Allen Automobil-Clubs und Zeitungen war das keine Notiz wert.
Zum 125. Geburtstag bzw. 50. Todestag 2001 kam gar keine Meldung oder Bericht in der Presse. Mal sehen, was 2026 passiert ...
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In der "Regensburger Umschau" erscheint zum 4.1.1977 ein Bericht über Karl Slevogt - die in Regensburg lebende, älteste Enkelin von Karl Slevogt hat wohl den Bericht veranlasst.
Auch im "Siebenstern" Nr. 7/1977, der Zeitung des Fichtelgebirgsvereines, wird an den 100. Geburtstag gedacht und Rolf Meier aus Hof verfasste einen längeren Bericht. |
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Markt Sparneck und die "Historische Runde"
Ohne Hinweis und das Drängen der "historischen Runde" von Sparneck unter der Leitung von Dr. Reinhard Schmalz hätte ich nie mit der Erforschung des Lebenslaufes von Karl Slevogt begonnen.
Am Tag des Denkmals, 12. September 2010, wurde ich in Sparneck mit dem Thema konfrontiert. Mein Vortrag zu diesem Thema am 4.5.2012 in Sparneck wurde daselbst und auch von der Presse wohlwollend akzeptiert.
Am renovierten Forsthaus, dem Geburtshaus von Karl Slevogt, ließ die "historische Runde Sparneck" am 9.Sept. 2012 eine Gedenktafel zu Ehren von Karl Slevogt anbringen. Diese Feier führte auch zum Kontakt mit der Familie Slevogt. Wenn die Restaurierung des Sparnecker Schlosses abgeschlossen sein wird, gibt es dort sicher Raum für ein Gedenkzimmer an Karl Slevogt.
Seit 2016 findet alljährlich zeitgleich mit der Herbst-Kirchweih im September in Sparneck ein gut besuchtes Karl-Slevogt-Oldtimertreffen statt. Hier ein Link zu den Fotos von dem Treffen 2017
Es erfolgte bereits ein Veröffentlichung in den "Sparnecker Historischen Hefte" Nr. 7/2014: "Aus dem Kriegstagebuch von Karl Slevogt" von Prof. Dr. Reinhardt Schmalz.
Leider hat die "Frankenp*st" alle von Dr. Schmalz verfassten Artikel unter "Bezahl-Artikel" eingestuft (mit welchem Recht eigentlich??) und sind daher der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
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Das Forsthaus in Sparneck, die Gedenktafel und ein Bild von der Einweihung. |
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Die Stadt Apolda hat mittlerweile (2017) das noch recht gut erhaltene Apollo-Werk vollständig und spurlos entsorgt.
Aber am 7.Juli 2015 erhielt in einem Festakt der "Hugo-Ruppe-Platz" in Apolda seinen Namen und Gedenktafeln für Hugo Ruppe und Karl Slevogt wurden feierlich enthüllt.
Ein Museum in den Gebäuden der Automobilfabrik wäre allen Gästen, Zuschauern und Beteiligten - außer Bürgermeister und Stadtrat von Apolda - höchst willkommen gewesen.
Das Schandmal der "Entsorgung" dieses Industrie-Denkmals wird Apolda nie wieder loswerden und Apolda ist für Automobilhistoriker zur "No-Go-Aera" geworden.
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Der Hugo-Ruppe-Platz in Apolda mit den Gedenktafeln für Hugo Ruppe und Karl Slevogt bei der Einweihung am 7.Juli 2015. |
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Das "Technicum Mittweida" wurde am 7.Mai 1867 von Karl Georg Weitzel gegründet und entwickelte sich bis zur Jahrhundertwende zu einer der größten privaten Lehreinrichtungen in Deutschland. Schon 1874 unterrichtete man 230 Studenten im "Karl-Georg-Weitzel-Bau", ergänzt 1884 durch Laboratorien für Elektrotechnik, Physik, Maschinenbau, eine praxisgerechte Ingenieurausbildung war das angestrebte Ziel. 1892 übernimmt Alfred Udo Holzt die Leitung des Technikums.
Hier beginnt Karl Slevogt am 23. September 1895 sein Studium mit der Matrikel-Nummer 8093, das er nach 2 1/2 Jahren im Frühjahr, am 28. März 1898 mit dem Diplom als Maschineningenieur abschließt.
Die Studiengebühr betrug damals 120 Goldmark pro Semester, für Unterkunft und Verpflegung darf man in etwa die gleiche Summe ansetzen - man mußte damals gut verdienen, um seinen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen.
Karl Slevogt dankt dies durch hervorragende Noten. Allerdings hatte Karl Slevogt so seine Probleme in den mehr theoretischen Fächern wie Physik, Algebra, Integralrechnung und auch die Elektrotechnik war nicht so sein Ding.
Nur eine einzige Fehlzeit wurde registriert wegen einer Augenerkrankung und Behandlung beim Augenarzt. Das ist die Erkrankung, welcher Karl Slevogt seine starke Kurzsichtigkeit verdankt.
Bis in die Reihe der "berühmten Absolventen" hat es Karl Slevogt bislang nicht geschafft, aber in der Ausstellung 2003-2013 im Bürgerzentum Mittweida und der Broschüre "Mittweidas Ingenieure in aller Welt" ist er gut vertreten, siehe die Ausschnitte aus der Broschüre unten (zum Zoomen). Die Unterlagen befinden sich im Hochschularchiv.
In der Buchform wird dieser Abschnitt durch Studienpläne, Zeugnisse, Anmeldung usw. ergänzt - das Archiv der Hochschule hat alles dokumentiert, allerdings darf das nicht im Internet präsentiert werden. .
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oben Ansichten der Hauptgebäude der Hochschule Mittweida um 1890 und 1900, unten Google-SAT-Bild der Hochschule Mittweida, das Hochschul-Archiv ist markiert. Bilder aus der Festschrift "125 Jahre technische Bildung in Mittweida" mit freundlicher Genehmigung das Hochschul-Archives. |
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schon 1910 enthält das "Sport Lexikon" von Braunbeck einen Eintrag zu Karl Slevogt. Weitere Ausgaben des Lexikons sind mir nicht zugänglich. Der Eintrag belegt, daß Karl Slevogt schon bei Laurin & Klement ein öffentlich bekannter und berühmter Sportfahrer war. Besten Dank an Rutger Booy und die Automobiel- en Motorrijwielhistorie van de Nederlandse
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Im Jahr 1968 erschien "The Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present", verfasst von
G. N. Georgano und Thorkil Ry Andersen. Das Werk wurde verlegt bei Dutton Books, ISBN 0-525-08351-0 und bei Random House, ISBN 0-85223-048-6. Karl Slevogt wird mehrfach erwähnt, hier der Eintrag unter Apollo. Besten Dank an Rutger Booy und die Automobiel- en Motorrijwielhistorie van de Nederlandse
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