Automobil- und Motorrad-Geschichte
in REHAU


Auch in Rehau wurde recht früh Industrie-Geschichte geschrieben. Eng damit verbunden war immer das Verkehrswesen, d.h. Eisenbahn und motorisierter Straßenverkehr.
Im Folgenden zeige ich einige Automobil- und Motorrad-Fotos aus der Frühzeit der Motorisierung in REHAU. Wer bessere Auskünfte, mehr Informationen, weitere Fotografien besitzt, möge mir diese bitte zukommen lassen (E-Mail: info@spitzerer.de).

das erste
Das Bild links zeigt das erste Automobil in REHAU um 1905.

Das rot lackierte Fahrzeug gehörte Fam. Goller. Es könnte sich um Einen ADLER "Tonneau" 8/12PS handeln.

Die Feuerwehr in Rehau war schon früh motorisiert. Das Bild rechts zeigt das erste Rehauer Feuerwehrauto, das 1965 an das Deutsche Feuerwehr-Museum in Fulda verschenkt (!) wurde, ein Magirus, Vollgummi-Bereift, ca. 1924.
(Es wäre nett, mehr und bessere Fotos von dem Fahrzeug zu haben) Jedenfalls befindet sich das Fahrzeug nicht mehr der Ausstellung in Fulda - angeblich "Ausgeliehen" - in 2011 nicht auffindbar.
Feuerwehr
Jacob
Das Auto des Fabrikbesitzers, vermutlich ein Mercedes Doppelphaeton 28/60 PS mit Kettenantrieb, ca 1910.

Im Auto Fabrikbesitzers J.N. Jakob mit Damen.

Der Firmenwagen der Maschinenfabrik Rehau um 1920 - ein Audi, evtl Typ "C" 14/38 PS "Alpensieger" 1914.

Im Font der Firmengründer Gelius mit Ing. Weber
Audi
Gelius Gelius
Maschinenfabrik
Der Büssing-Lastwagen der Maschinenfabrik Rehau ca. 1914. Links oben Anlieferung Gußteile aus Martinlamitz, rechts Eduard Gelius. Rechts oben Anlieferung Gußteile aus Werda, links Eduard Gelius, mitte Ing. Weber. Immer am Steuer Karl Kropf.
Laut Kropf ist der LKW der Maschinenfabrik Gelius ein VOMAG aus Heeresbestand, das muß aber nach 1920 gewesen sein. Die VOMAG-Spezialisten erkennen auf den Bildern einen BüSSING Bauj. ca 1906-1915, da wurden bei Vomag noch keine LKW gebaut.
Der Herr Ing. Weber ist 86 und lebt noch in Rehau - ein Interview scheint angebracht.
Kreissäge
Die selbstfahrende Kreissäge vom Heimatdichter August Beck (Mitte), konstruiert und gebaut in der Maschinenschlosserei Christian Gelius (rechts).

Das Gerät existiert noch, leider nicht öffentlich zugänglich und auch nicht verkäuflich.
Ich habe leider keine aktuelleren Fotos gefunden - wer hat was ?

Der Motorrad-Club Rehau auf einer Ausfahrt vor dem Wirtshaus in Schönlind 1929
Wer erkennt die Maschinen ? Wer weiß mehr über den Motorrad-Club Rehau ? Wer hat weitere Fotos dazu ?
Motorrad-Club
Kronen-Bräu
Der erste Lastwagen der Kronen-Bräu in Rehau. Vermutlich ein Mercedes - das Emblem ist kaum zu erkennen. Man beachte die "Flak"-Scheinwerfer-Einstellung!
Hat jemand noch "Kronenbräu"-Fotos (Auto & Gebäude) ??

Das soll ein "Scherzbild" sein, der Schützenverein Rehau umzingelt ein Automobil. Wer fährt - welches Auto ? Evtl. ein Apollo-Piccolo Doppelphaeton 6/14 PS 1910
Schützenverein
Opel
Ein Opel 1,3l (1934/35) in der Gerberstraße links von der Gerberei Zapf

Ein Opel Olympia (1937) in der Liutpoldstaße in Rehau. Dahinter - das könnte ein Ford A sein ... leider nicht zu Vergrößern !
Opel
Ludwigstr. Ludwigstr. Ludwigst.
Drei mal Ludwigstraße in Rehau: links: die erste Tankstelle vor der Drogerie Zapf. Mitte: ein Ford Taunus parkt vorm Winterling 1950. rechts: schon nett vollgeparkt 1958, VW, ??, VW, DKW, Motorrad.
mir liegen leider keine besseren Bilder vor !
Opel
Ein einsamer Opel parkt 1955 am (noch "unverschönten) Marktplatz in Rehau
Framo Framo

Oben: Der Framo 500 "Chemnitz" der Fa. Rohstoffhandel Böhm, daneben stehend Firmengründer Heinrich Böhm. Rechts vor der Pestalozzi-Schule in Rehau, Wallstraße.

Heinrrich Böhm mit Frau und Tochter in den Alpen mit seinem 500er-BMW-Seitenwagen-Geapann
BMW Boxer
NSU
Eine NSU aus der Motorrad-Sammlung von Heinrich Böhm - vermutlich am Frauenberg aufgenommen

August Horch 1950 als Verkäufer bei DKW-Friedrich in Hof (heute Auto-Kaiser)
August Horch
DKW Au1000 Universal
Georg Spitzbarth mit seinem nagelneuen Auto-Union AU1000 Universal 1962 in der Krötenseestraße

der DKW Schnelllaster Rohstoff-Handel Böhm
DKW DKW
DKW F800
Fuhrpark der Fa. Böhm 1956: DKW F800 Schnellaster, deaneben DKW 3=6 Sonderklasse Universal

VOLLGAS !! im 1000er DKW auf der A9, 1964
August Horch

Ansichtskarten mit Tankstellen in Rehau aus dem Archiv der Fa. Winterling - mit bestem Dank!!
übrigens: die meisten Ansichtskarten von Rehau wurden vom Winterling in der Ludwigstraße gedruckt - auch wenn diese nur noch in Ebay oder Antiqutäten-Shops für viel Geld zu finden sind.
Tankstelle beim Feilenhauer Tankstelle beim Feilenhauer
Tankstelle vor dem Feilenhauer mit Opel und Motorrad. Rechts die Ausschnitt-Vergrößerung.
Tankstelle neben dem Roten Ross Tankstelle neben dem Roten Ross
Die Dauer-Tankstelle in der Ludwigstraße in Rehau - hier noch LEUNA, das wurde später ARAL mit mehreren Zapfsäulen. Noch 1968 konnte man dort tanken! Ein Schmankerl ! Rechts die Ausschnitt-Vergrößerung.
Tankstelle Drogerie Zapf Tankstelle Drogerie Zapf
Tankstelle vor der Drogerie Zapf (mit Opel). Rechts die Ausschnitt-Vergrößerung.
Tankstelle Drogerie Zapf Tankstelle Drogerie Zapf
Die erste Tankstelle in Rehau (noch mit Handpumpe) vor der Drogerie Zapf in der Ludwigstraße. Rechts die Ausschnitt-Vergrößerung.

Gelobt sei was hart macht !
"Rocker" Dieter Wirsing aus Pilgramsreuth auf seiner Hercules K50 im Winter 1966/67 - die Helmpflicht war noch nicht erfunden.
Hercules K50
 
A.H. in Rehau A.H. in Rehau


Nicht nur Goethe, auch A.H. fuhr mal durch Rehau ....
(Fotos von W. Gräßel)

oben bei der Durchfahrt in Wildenau / Selb (Zoll), rechts in der Schützenstr. von Rehau gegenüber dem Schützenhaus. Die Scheunen standen noch lange, der Zaun war bald weg.

A.H. in Rehau
A.H. in Rehau


Aus dem Fotoalbum der Familie Hojer: Der Konvoi mit A.H. vornweg biegt in die Ascher Str. ein






Die Vogtländische Maschinenfabrik AG (VOMAG) in Plauen
VomagNach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm man in der VOMAG die Produktion von Lastkraftwagen (LKW) auf, die im Auftrag der OHL gefertigt werden sollten. 1915 Oberingenieur Peter Johann Teigland von der Nationalen Automobil AG Berlin (N.A.G.) kommt nach Plauen und übernimmt die technische Leitung der LKW-Produktion, im Juni Vorstellung des Prototyps eines "Regel-Dreitonners". Vomag
Die Richtlinien der Heeresleitung sahen vor, dass vornehmlich der so genannte „Regel-Dreitonner“, ein drei Tonnen schwerer LKW mit Kettenantrieb, produziert werden sollte. Im Juli 1916 Auslieferung der ersten 30 "Regel-Dreitonner" an das Heer: der Kardanantrieb in den LKWs musste auf Veranlassung der Herresdienststellen gegen den üblichen Kettenantrieb ausgetauscht werden.
Hierzu baute man zwischen 1915 und 1917 zusätzlich an der Weißen Elster zwei große mehrstöckige Gebäude mit Stahlgießerei, die eine Gesamtarbeitsfläche von 14.000 m˛ für die LKW-Produktion umfassten. Aufgrund des riesigen Nachholbedarfes bei der LKW-Produktion für die Armee (1914 waren erst ca. 9.500 Lastkraftwagen im Reich zugelassen) war der Krieg ein gutes Geschäft für die VOMAG. Mitte September 1918 Auslieferung der 1000sten "Regel-Dreitonners" an die bayrische Herresverwaltung, damit war man innerhalb von vier Jahren zu einem der größten Rüstungsproduzenten der Armee aufgestiegen.

Video: Fahrt in einem VOMAG Bus 1918: http://www.youtube.com/watch?v=nDBobklub_Q

Büssing-Automobilwerke in Braunschweig
BüssingZusammen mit seinen beiden Söhnen gründet der Maschinenbau-Ingenieur Heinrich Büssing 1903 in einer stillgelegten Wäscherei in der Braunschweiger Elmstraße Büssing-Werbungdas Büssing-Werk zur Fertigung von Nutzfahrzeugen. Während des Ersten Weltkriegs ruht die Omnibusproduktion, der Betrieb ist durch die Produktion des für den Kriegseinsatz vereinheitlichten Subventionslastwagens voll ausgelastet.
Es gibt wenig informationen zu Büssing, hier eine brauchbare Fassung der Büssing-Firmengeschichte

Behelfsbereifung
Büssing-Werbung Leider läßt sich so gut wie nichts über die "Behelfsbereifung" aus Gummi-Mangel in der Zeit des 1.Weltkrieges und danach im Internet finden. Es gab lustige "Erfindungen" für Fahrräder mit Stahlspiralen oder kleinen Schhraubenfedern, aber eben auch Eisenräder mit "Federung" für die unverzichtbaren LKW.

Aus Rehau wird berichtet, daß sich immer das elektrische Klavier in der Wolfsschlucht einschaltete, wenn Karl Kropf mit dem LKW auf Eisenreifen vorbei rollte.

Fotografien von LKW in der Zeit 1904 bis 1920 sind absolute Mangelware. Da die Kriege auch viele Werksarchive vernichtet haben, ist es sehr schwer, verläßliche Unterlagen aufzuspüren.