GOEBEL KM 25 L Mofa 
Goebel



Hoffentlich glaubt keiner, ich hätte das Ding absichtlich gekauft- das war ein "Beifang".
Die Firma GOEBEL war in Bielefeld beheimatet. Da es bekanntlicherweise Bielefeld gar nicht gibt, kann jeder die Schwierigkeiten ermessen, Unterlagen zu einer Bielefelder Firma aufzutreiben. Einiges Wenige läßt sich aus der Webseite eines schwedischen Moped-Archives (mo-ped.se/werke/goebel.htm) entnehmen. Die Fahrzeuge wurden auch unter dem Markennamen "Meister" vertrieben, jedenfalls ähneln sich die Produkte beider Hersteller so sehr, daß man nicht an getrennte Entwicklung und Produktion glauben kann. Auch in der Werbung treten beide Hersteller gemeinsam auf: Meister-Werke, Erhard Doppelt, Bielefeld und GOEBEL-Fahrzeugfabrik Karl Goebel, Bielefeld.

prospekt Goebel


Weil ich nichts Besseres zu tun hatte, wurde das Mofa aufgearbeitet: Tank, Schutzbleche, Kettenschutz und Gepäckträger wurden entrostet und neu lackiert, der Tank wurde auch von Innen entrostet und gereinigt.
Alle Radlager waren infolge Fehlmontage zerstört, der Sattel war nur noch für den Schrott verwendbar. Rahmen und Chromteile wurden nur "aufpoliert" und konserviert, um die Patina zu erhalten. Alle Bowdenzüge und der Auspuff wurden erneuert. Beide Kettenritzel und die Kette, Pedale und Griffe wurden durch Neuteile ersetzt. Die Bremsen wurden neu belegt, die Reifen erneuert, die Klingel und Luftpumpe ergänzt.
Es war gar nicht so einfach, Ersatz für die Radlager (Uralt-Fahrrad-Technologie) zu finden und so zu montieren, daß die Räder leicht und dennoch spielfrei laufen. Fahrzeug-spezifische Ersatzteile sind praktisch nicht zu finden.
Mal abgesehen vom generellen Problem der Beschaffung von Linsenkopf-Schrauben für die Kotflügel.
Eigentlich hatte ich gehofft, den Motor ungeöffnet zu lassen, aber weder Kupplung noch Magnetzünder konnten ohne Reparatur weiter verwendet werden, dazu mußte ich ein "Spezialwerkzeug" für die Kupplung anfertigen. Glücklicherweise sind Teile für den vielfach verbauten Sachs-Motor überall erhältlich. Bei der Gelegenheit wurden die totoal verhauten Schlitzschrauben durch solche mit Inbus-Kopf ersetzt. Ein neuer Kabelbaum, eine neue Zündkerze und eines Vergaser-Grundreinigung rundeten die Überholung ab.
Das Fahrzeug ist fahrbereit, sogar der als recht "kraftlos" bekannte Sachs-Motor zeigt ordentliche Leistung. Nach der ersten Probefahrt wurde die Kettenspannung und Rücktrittbremse nachgestellt -fertig.
Bis dato konnte ich keine "zeitgenössische" dreieckige Werkzeug-Box auftreiben. Ein runder Scheinwerfer würde mir besser gefallen, aber dieser Kunststoff-Scheinwerfer entspricht der originalen Spezifikation, also bleibt das dran.
Braucht jemand so ein Monstrum für seine Sammlung ?? Selten genug ist das Ding ja, die Original-Papiere sind vorhanden.

goebel
Hersteller: Fahrzeugfabrik Karl Goebel, Bielefeld
Typ: KM 25 L (Fgst. Nr. 71271)
Reifen: 2,0 - 23"
Baujahr: 1971
Motor: Sachs 50/2 LMC, 47 ccm 1,5 PS 3500/min Zweitakt, Zweigang-Handschaltung
Höchstgeschw.: 25 km/h    
Gewicht: Leer: 43kg   max. 125kg
Geräusch: 70/60 dB(A)




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